Christiane B. (Name geändert) konnte es kaum glauben, was ihr die freundliche Dame am Telefon mitteilte: 39.000 € habe sie gewonnen. In wenigen Tagen würde sie deshalb Besuch von einem Notar samt zwei Sicherheitskräften zur Geldübergabe erhalten. Dafür müsse sie allerdings eine Gebühr in Höhe von 900 € bezahlen. Sie solle für diesen Betrag Google Play Karten kaufen und den Überbringern übergeben. Dem Vorschlag der glücklichen Gewinnerin, dass sie den Betrag gerene aus dem Gewinn in bar übergeben werde konnte die Anruferin dagegen nichts abgewinnen. Google Play Karten müssten es schon sein. Sonst kein Gewinn..
Also tat die glückliche Gewinnerin so wie ihr geheißen und kaufte die Karten. Am Tag der angekündigten Übergabe kam niemand. Dafür gab es einen neuen Anruf, in dem mitgeteilt wurde, dass der Notar verhindert sei, er aber an einem anderen Termin kommen würde. Gleichzeitig wollte die Anruferin überprüfen, ob die Gewinnerin bereits die Karten gekauft hat. Zu diesem Zweck sollte sie ihr, damit dies verifiziert werden könne, die Nummern durchgeben.
Sie ahnen vielleicht schon, wie es weitergeht. Auch am nächsten Termin kam niemand. Die Gewinnerin versuchte nunmehr bei den Verkaufsstellen die Karten zurückzugeben und wurde davon überrascht, dass ihr dort nach Schilderung des Grund für die Rückgabe mitgeteilt wurde, dass wohl die Nummern bereits eingelöst worden waren.
So funktioniert die Betrugsmasche mit den telefonischen Gewinnzusagen
Eine neue Betrugsmasche macht die Runde: Betrüger rufen ahnungslose Bürger an und behaupten, sie hätten einen hohen Geldbetrag oder einen wertvollen Sachpreis gewonnen. Um den Gewinn zu erhalten, müssten sie jedoch zuerst eine Gebühr bezahlen, die in Form von Google Play Karten übermittelt werden soll. Die Betrüger geben vor, von seriösen Firmen oder Institutionen zu sein und üben Druck auf die Opfer aus, schnell zu handeln. Dabei nutzen sie gefälschte Rufnummern oder Anrufer-Identifikationen, um glaubwürdig zu wirken.
Doch wer auf diese Masche hereinfällt, sieht sein Geld nie wieder. Die Google Play Karten sind nämlich nicht rückverfolgbar oder erstattbar. Die Betrüger lösen die Codes ein und verschwinden spurlos. Die Opfer bleiben nicht nur ohne Gewinn, sondern auch mit einem finanziellen Schaden zurück.
Wie kann man sich vor dieser Betrugsmasche schützen?
Experten raten, niemals persönliche oder finanzielle Daten am Telefon preiszugeben, vor allem nicht an unbekannte Anrufer. Wenn jemand einen Gewinn verspricht, der an eine Gebühr geknüpft ist, sollte man misstrauisch werden und auflegen. Außerdem sollte man sich immer vergewissern, wer am anderen Ende der Leitung ist, indem man zum Beispiel die angegebene Rufnummer überprüft oder zurückruft. Wenn man Zweifel hat, kann man sich auch an die Verbraucherzentrale oder die Polizei wenden. Und schließlich sollte man niemals Google Play Karten oder andere Gutscheine als Zahlungsmittel verwenden, außer für den Kauf von digitalen Inhalten auf Google Play selbst. Wenn Sie also auch Opfer geworden sind, dann sollten Sie auf jeden Fall eine Strafanzeige erstatten. Die Einschaltung eines Rechtsanwalts, um Ihr Geld zurückzuholen, macht dagegen regelmäßig keinen Sinn, weil dafür Name und Anschrift eines Gegners erforderlich wäre. Ohne solche Daten können Ansprüche weder geltend gemacht noch durchgesetzt werden.