In der heutigen Zeit stehen Familien vor der Herausforderung, ihr Vermögen über Generationen hinweg zu sichern und zu mehren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Grundbesitz, der nicht nur einen erheblichen materiellen Wert darstellt, sondern oft auch einen emotionalen. Die vermögensverwaltende Familiengrundbesitzgesellschaft in Form der Kommanditgesellschaft (KG) oder Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) hat sich als ein effektives Mittel zur Gestaltung der vorweggenommenen Erbfolge etabliert. Dieser Artikel beleuchtet, warum sie für viele Familien das Mittel der Wahl ist.
Einleitung in das Konzept
Vermögensverwaltende Familiengrundbesitzgesellschaften ermöglichen es, Grundbesitz innerhalb der Familie zu halten und steuerlich optimiert zu übertragen. Sie bieten eine flexible Struktur, die es den Familienmitgliedern erlaubt, ihren Grundbesitz gemeinsam zu verwalten und zu nutzen, ohne dabei auf individuelle Bedürfnisse und steuerliche Vorteile verzichten zu müssen. Besonders die Vermeidung der Grunderwerbsteuer sowie die Optimierung der Erbschaft- und Schenkungsteuer stehen im Vordergrund.
Steuerliche Optimierung
Einer der Hauptvorteile der vermögensverwaltenden Familiengrundbesitzgesellschaft ist die Möglichkeit zur steuerlichen Optimierung. Durch die geschickte Strukturierung der Gesellschaft und die Übertragung von Gesellschaftsanteilen können Freibeträge im Bereich der Schenkungssteuer effektiv genutzt und Ertragsteuern minimiert werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn größere Vermögen innerhalb der Familie übertragen werden sollen.
Flexible Gestaltungsmöglichkeiten
Die vermögensverwaltende Familiengrundbesitzgesellschaft bietet weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten. So kann etwa die Kontrolle über das Vermögen flexibel geregelt werden, was insbesondere bei der Übertragung von Anteilen an jüngere Generationen relevant ist. Die wirtschaftlichen Vorteile des Vermögens können zielgerichtet zugewiesen werden, und es besteht die Möglichkeit, den langfristigen Zusammenhalt des Familienvermögens zu fördern.
Wahl der Rechtsform und aktuelle Rechtsentwicklungen
Bei der Wahl der Rechtsform für eine vermögensverwaltende Familiengrundbesitzgesellschaft stehen in der Regel die GbR und die KG zur Auswahl. Beide Formen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, wobei die KG aufgrund der Haftungsbeschränkung und der klaren Regelungen im Handelsregister oft als die professionellere Variante angesehen wird. Durch das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG) erfahren jedoch auch GbRs eine Aufwertung, da sie nun ähnlich wie KGs im Gesellschaftsregister eingetragen werden können, was die Verkehrsfähigkeit und Sicherheit erhöht.
Fazit
Die vermögensverwaltende Familiengrundbesitzgesellschaft stellt eine attraktive Option für die Gestaltung der vorweggenommenen Erbfolge dar. Sie ermöglicht es Familien, ihren Grundbesitz steuerlich optimiert zu übertragen und gleichzeitig flexibel zu verwalten. Durch die Wahl der passenden Rechtsform und eine sorgfältige Gestaltung des Gesellschaftsvertrages können die Bedürfnisse aller Familienmitglieder berücksichtigt und das Familienvermögen langfristig gesichert werden. Angesichts der komplexen rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen ist eine umfassende rechtliche und steuerliche Beratung unerlässlich, um die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen und individuelle Lösungen zu finden.
Die Entscheidung für eine vermögensverwaltende Familiengrundbesitzgesellschaft ist ein wichtiger Schritt in der Vermögensnachfolgeplanung. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit den Möglichkeiten und Herausforderungen auseinanderzusetzen, um das Familienvermögen auch für kommende Generationen zu bewahren und zu mehren.
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Rechtsanwalt Graf ist auch Testamentsvollstrecker sowie Kooperationsmitglied im DVEV (Deutsche Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge e. V.). und DIGEV (Deutsche Interessengemeinschaft für Erbrecht und Vorsorge e. V.)
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