Wie gewonnen, so zerronnen. Diese Erfahrung musste ein Lottomillionär aus Nordrhein-Westfalen machen, der zunächst rund 6 Millionen € im Lotto gewonnen und dann nach eigener Aussage zum Großteil wieder verloren hatte, weil er einen Teil des Geldes auf Empfehlung der Privatbank Merck Finck & Co in hochriskante Fonds investiert hatte.
Das Landgericht Münster hat mit Urteil vom 24.04.2014 (114 O 110/12) die Bank wegen fehlerhafter Anlageberatung zur Zahlung einer halben Million Euro Schadenersatz verurteilt. Der Mann sei, so die Richter, nicht anlagegerecht beraten worden.
Politische Brisanz hat der Fall, weil dem in Gelddingen völlig unerfahrenen Lottogewinner die Bank von einem Mitarbeiter für die Überbringung der Gewinnmitteilung zuständigen Mitarbeiter der Lotteriestelle empfohlen worden ist und der Gewinner und dessen Ehefrau auf dessen Rat hin auch ihre Jobs gekündigt hatten.
Der Tochter des Klägers, der ein Teil des Lottogewinns übertragen worden war, waren bereits in einem früheren Urteil 180.000 € an Schadenersatz wegen nicht anlegergerechten Beratung zugesprochen worden.