Ab dem 01. Januar 2025 werden die Bürger von Wolfratshausen deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn es um Trinkwasser und Abwasser geht. Die Stadtwerke Wolfratshausen haben eine Erhöhung der Gebühren angekündigt, die insbesondere durch externe Faktoren bedingt ist. Während eine Zählergrundgebühr weiterhin nicht erhoben wird, steigen die Preise für die Versorgung und Entsorgung deutlich an.
Die neuen Preise im Überblick
- Trinkwasser: Der bisherige Preis von 1,60 € netto pro Kubikmeter wird auf 2,10 € netto erhöht.
Bruttopreis: 2,50 € (inkl. 19 % MwSt.). - Abwasser: Die Entsorgungskosten für einen Kubikmeter steigen von 3,20 € netto auf 4,05 € netto.
Bruttopreis: 4,82 € (inkl. 19 % MwSt.).
Die Stadtwerke begründen die Erhöhung mit gestiegenen Kosten in mehreren Bereichen, betonen jedoch, dass keine Zählergrundgebühr eingeführt wird. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Kostenbelastung der Bürger trotz der höheren Preise transparent zu gestalten und auf zusätzliche Fixkosten zu verzichten. Auch der Fiskus kann sich über die Preissteigerung freuen, weil er künftig über die Mehrwertsteuer an 1 m³ Trinkwasser rund 0,10 € und an 1 m³ Abwasser rund 0,15 € an Mehreinnahmen verdient.
Exkurs: Die Wasserpreise in Icking – eine andere Dimension
Zum Vergleich: In der Nachbargemeinde Icking zahlen die Bürger seit 2021 bereits 3,88 € netto pro Kubikmeter Trinkwasser, was einem der höchsten Preise in der Region entspricht. Diese enorme Steigerung um 170 % im Jahr 2021 wurde notwendig, da das Leitungsnetz der Gemeinde marode war und umfangreiche Sanierungen erforderlich machte.
Im Gegensatz dazu hat Wolfratshausen nach Angabe der Stadtwerke ein modernes und gut gewartetes Leitungsnetz, in dessen Erhalt fortlaufend investiert werde.
Warum steigen die Wasserpreise in Wolfratshausen?
Die Stadtwerke Wolfratshausen nennen drei Hauptgründe für die Erhöhung der Wasser- und Abwasserpreise:
- Gestiegene Einkaufskosten: Der Einkauf von Wasser bei externen Zulieferern hat sich erheblich verteuert. Diese Mehrkosten werden direkt an die Verbraucher weitergegeben.
- Erhöhte Kosten für Fremdfirmen: Dienstleistungen wie Wartung, Reparaturen oder technische Modernisierungen werden oft an Fremdfirmen vergeben. Deren Preise sind aufgrund der allgemeinen Inflation und Materialknappheit stark gestiegen.
- Steigende Lohn- und Betriebskosten: Wie in vielen Branchen haben auch die Stadtwerke mit höheren Löhnen und Betriebsausgaben zu kämpfen, die durch Tarifverträge und steigende Energiepreise bedingt sind.
Die Stadtwerke betonten jedoch, dass die Erhöhung notwendig sei, um weiterhin eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung sicherzustellen.
Fazit: Wolfratshausen im regionalen Vergleich
Mit den neuen Preisen von 2,10 € netto für Trinkwasser und 4,05 € netto für Abwasser liegt Wolfratshausen weiterhin unter dem Niveau von Icking, ist jedoch im Vergleich zu Gemeinden wie Schäftlarn oder Starnberg teurer geworden. Während in Icking das marode Leitungsnetz die Preise in die Höhe getrieben hat, sind es in Wolfratshausen vor allem externe Faktoren, die die Erhöhung notwendig machen.
Die Bürger sollten sich darauf einstellen, dass weitere Preissteigerungen in den nächsten Jahren nicht ausgeschlossen sind. Dennoch bleibt Wolfratshausen im Vergleich zu Icking in einer deutlich günstigeren Lage, da keine umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am Leitungsnetz erforderlich sind. Wasser wird also auch künftig, gleichgültig, ob in Wolfratshausen, Icking oder sonst wo eine immer größere Position im Budget zahlreicher Familien einnehmen.